Mein Sohn fährt seit April 2020 einen Ligier JS 50 (seit er 15 ist). Er macht den A1 und will ab nächstem Jahr eine 125er fahren.
Ich werde ihm einen Ellenator kaufen. Und über jeden KM, den er mit diesem statt mit der 125er fährt, froh sein.
Zu Versicherung und Kosten:
wie Fichte richtig schrieb, kann man mit der Versicherung eines Leichtkraftfahrzeugs (Aixam, Ligier usw) keinen Rabatt ansammeln. Diese Versicherungen laufen als Mopedversicherungen (man hat also nur das blitzerfreundliche hintere Nummernschild). Diese Fahrzeuge werden auch nicht zugelassen. Bitte genauen Diskussions/Rechtsstand prüfen für die neueren Leichtkraftfahrzeuge, siehe zB
viewtopic.php?f=2&t=8688 !
Bitte beim Thema "Rabatt übernehmen" immer beachten, dass man das nur im Rahmen des "Möglichen" kann. Ein 18jähriger kann keinen Rabatt übernehmen, den er nicht selbst erwerben konnte. Also maximal 2 Jahre.
125er und Ellenator werden "regulär" versichert und zugelassen. Für die 125er findet man natürlich überall Angebote, für den Ellenator nicht. Ich habe ein Angebot von der Ergo Versicherung, Büro von Hr. Seiffert in Minden, vorliegen. Sollte die HUK den Ellenator nicht versicherung wollen (bei HUK bzw HUK24 ist mein Wagen), werde ich ev. dort versichern. Das Angebot liegt bei ca 1500 Euro (Vollkasko) pro Jahr. Das ist viel Geld, liegt aber im Rahmen dessen, was Zweitverträge auch bei anderen Kleinwagen kosten, wenn junge Fahrer diese nutzen sollen.
Die KFZ-Steuer soll auch relativ hoch sein beim Ellenator. Der wird ja als neuer Fahrzeugtyp eingetragen; dadurch fällt der dann in eine schlechtere Steuerklasse als ein Fiat 500 ist. Sagte mir zumindest der junge Herr Ellenrieder telefonisch.
Dass der Ellenator teuer ist, habt ihr schon gemerkt. Bitte auch nicht den Fehler machen, zu glauben, man könne einen beliebigen Fiat 500 umbauen lassen. Nein, geht nicht. Die Ellenator GmbH baut nur Fiat 500 um, die bei der Triangel GmbH in Stadtbergen erworben wurden. Und diese sind im Vergleich zu anderen Fiat 500 .. mal eben ein paar Tausend Euro teurer. Also knapp unter Listenpreis, während man anderswo erhebliche Rabatte bekommt.
Die Fiat 500 der Triangel GmbH stehen übrigens nicht in Stadtbergen, sondern Am Kiesgrund 2 in Dösingen. Am Kiesgrund 1 in Dösingen sitzt die Firma Ellenrieder. Und wenn man nach Triangel Stadtbergen googelt, findet man als Geschäftsführer Klaus Flagner. Bei Autoscout24 habe ich dann gefunden:
Auto Ellenrieder
Herr Flagner
Am Kiesgrund 1
87679 Dösingen
Soll sich jeder seine Meinung zu bilden. Ich bin über diese Firmenkonstruktionen nicht erfreut, bin nach reiflicher Überlegung aber eh zu dem Schluss gekommen, einen gebrauchten Wagen erstehen zu wollen, weil ich keinen dieser neuen 1 Liter "Hybrid" Fiat 500 will, sondern den bewährten, langweiligen 1.2 Liter Motor. Dass ich zudem ein paar (oder auch nur Paar) Tausend Euro weniger zahlen werden muss, ist natürlich auch ein Argument. Wenn Ellenrieder nicht in Bayern wäre und ich in Doartmund und ich in meinem Leben schon mal einen Neuwagen gefahren wäre, würde mir die Entscheidung für einen neuen Ellenator auch leichter fallen
Aber das muss jeder für sich wissen.
Insgesamt muss man für einen neuen Ellenator ab etwas über 21000 Euro rechnen. Keine Ahnung, ob man da wirklich noch handeln kann. Plus Überführung usw. Lange Wartezeiten zudem.
Die Dinger sind relativ wertstabil (solange nicht irgendwann der Gesetzgeber auf die Idee kommt, eine einfachere Möglichkeit ab 16 zu schaffen, oder ein Konkurrent mal was anbietet). Auch Unfallwagen sind gesucht. Insofern kann man mit einem relativ hohen Wiederverkaufswert rechnen. Nach meinen Beobachtungen sind nur ca 1000 Euro Wertverlust im Jahr in den ersten Jahren möglich, die Dinger verkaufen sich trotzdem relativ schnell wieder. Ob das in Zukunft so bleiben wird.. werden wir in Zukunft sehen
Mangels Ellenator und Aixam kann ich keine echten Erfahrungen bieten, aber meine Erfahrungen mit dem Ligier JS 50 sind:
- relativ hohe Wartungskosten, weil er alle 5000km nen Service will und weil mein Sohn wie ein Verrückter damit fährt (der hat neulich an nem Wochenende mal eben 2000 km abgerissen. Mit nem 45kmh "Auto"..)
- Ersatzteile sind auch nicht billig. Wir mussten den Tank erneuern lassen (der hat so eine Ausbuchtung nach unten, die man beim quer über Bordsteine fahren prima abrasieren kann), der kostete als Ersatzteil 170 Euro. Für "normale" Autos kriegt man Ersatzteile von vielen Herstellern und Anbietern, bei Aixam, Ligier und Co. ist man auf den Hersteller und wenige Distributoren beschränkt.
- Werkstätten, die sich mit den "Tupperdosen" auskennen, gibt es sehr viel weniger als für "echte" Autos. Nach der Reparatur des Dieseltanks sagte man mir, ich solle einen Kanister mit Diesel mitbringen. Auf meine Nachfrage war man dann bereit, selbst ein paar Liter zu tanken (war auch nicht teuer). Die Frage, wie man denn eine Probefahrt ohne Diesel gemacht hat, fiel mir erst nachher ein. War das 1. und letzte Mal, dass der Wagen wo anders als bei Lepori repariert wurde (ich habe deshalb auf ADAC Premium upgegraded, damit ist Lepori im 100km Radius)
- Strom war ein Drama. Nach Einbau eines anderen Radios war jeweils nach wenigen Tagen die Batterie leer. Die Lösung war letztlich, dem Radio den Dauerstrom komplett zu nehmen. Liegt vielleicht auch "nur" an der aktiven DAB-Antenne. War also garnicht wirklich Schuld des Ligier. Aber dass man nur die kleinste Grösse von Autobatterien einbauen kann und dass die in Plastik verschraubt ist (bzw. war), liegt schon am Leichtwagenkonzept.
- Scheibenwischer ist vorhanden, Wirkung ist moderat. Ich bin froh, dass ich den Wagen nicht bei starkem Regen fahren musste
- Scheibe oder Dach (oder beide) ist auch nach mehrfachem Abdichtungsversuch nicht ganz dicht. Sieht man an beiden Fensterverkleidungen rechts und links an Schmutzstreifen. Im Fußraum ist aber noch kein Aquarium, die Menge ist also noch gering
- Federung? Kaum vorhanden. Bitte Bodenschwellen LANGSAM anfahren.
Klingt alles nicht so überzeugt, was? Auf der Habenseite muss ich sagen, dass Junior ca. 9000 km mit dem Wagen gefahren ist, dabei fahren gelernt hat, riesig Spass hatte und Freiheit ohne Ende. Und das Moped stand meist in der Garage. Ich selber bin ca 900km damit gefahren und kann sagen, dass man damit durchaus fahren kann. Kein Vergleich mit nem "richtigen" Auto vom Komfort usw, aber wenn man nicht grosse Strecken fahren muss und mit dem vorhandenen Platz auskommt, ist das durchaus ein nettes Auto, das bei entsprechendem Einsatz (wenige km im Jahr, vorsichtige Fahrer) auch relativ günstig sein kann. Wenn man nur Haftpflicht bezahlt und der Verschleiss und Wartung wegen wenig km in Grenzen bleiben, kommt man mit 4 Litern auf 100 km trocken von A nach B, kann eine Person und mind. 2 Kästen Bier mitnehmen .. und hat 4 Räder statt 2. Ohne Helm, ohne Schutzkleidung. Im Vergleich zu nem Moped super super toll.
Aufgrund der vielen Vorteile, die ein Ellenator haben wird (geringere Wartungskosten wegen höheren Intervallen, Reparaturen günstiger und "überall" machbar, ABS, Airbags, Federung, Klima, bis ca. 90kmh, 4 Sitze plus kleiner Kofferraum (da geht durch den Umbau ja Platz verloren)), werde ich Anfang 2021 aktiv beginnen, nach sowas zu suchen. Sollte ich nach 2 Jahren dann nicht den Großteil des Kaufpreises beim Verkauf wieder erlösen können, beiß ich mir in den **** und ärger mich diverse Runden, dass wir nicht bei der "Tupperdose" geblieben sind
Gruß Stefan