Variomatik getriebeseitig, Federvorspannung

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wiehopf
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Variomatik getriebeseitig, Federvorspannung

Beitrag von wiehopf » Do 25. Okt 2012, 01:33

Die hier beschriebenen Angaben beziehen sich auf einen Grecav EKE:
Typ: Grecav EKE 505 XL Diesel, Km-Stand: 27.879
GRECAV SPA ZD6EKELM40000
Baujahr: 31. August 2005
Motor Lombardini LDW502M4 3600 4515808 K 3AO693
Sehr wahrscheinlich sind die Angaben aber auch für andere Leichtfahrzeugtypen („Mopedautos“) wie die von Microcar, Ligier, Aixam etc. identisch anzuwenden.

Die getriebeseitige Variomatikeinheit besteht im wesentlichen aus fünf großen Bauteilen:
1) Eine hohle Welle, die auf der Getriebeingangswelle sitzt (BLAU)
2) Eine Kegelscheibe, die mit dieser Welle fest verbunden ist. Sie sitzt am Ende der Welle auf der vom Getriebe abgewandten Seite. (GELB)
3) Eine Kegelscheibe, die sich auf der Welle dreht und zusätzlich in axialer Richtung gleiten kann. Sie sitzt auf der Welle zwischen Position 2) und 5) und wird im Ruhezustand von der Feder 4) gegen Position 2) gedrückt. (GRÜN)
4) Eine Feder, die Bauteil 3) mit Bauteil 4) verbindet (SCHWARZ)
5) Eine Kurvenscheibe, die fest mit der hohlen Welle verbunden ist (gegen axiale Bewegungen fixiert durch einem Sprengring, gegen Drehbewegungen fixiert mit Nut und Metallkeil). Sie sitzt am Ende der Welle auf der getriebezugewandten Seite. (PINK)

In der folgenden Skizze sind die Bauteile schemtisch dargestellt - das Getriebe würde sich unten anschließen, der Antriebsriemen liegt zwischen den beiden Kegelscheiben
Bild


Die Feder ist an beiden Seiten um jeweils 90 Grad abgewinkelt - die beiden dadurch gebildeten Zapfen passen in Bohrungen der Kurvenscheibe bzw. der beweglichen Kegelscheibe und fixieren diese dort. Die Zapfen befinden sich auf diagonal gegenüberliegenden Seiten der Feder:
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Auf der beweglichen (GRÜN) Kegelscheibe liegen diese Bohrungen (drei Sackbohrungen, GELB markiert) zwischen den Nasen, auf die die Gleitstücke gehören.
(Bild 1: Ansicht von der Getriebeseite inkl. der Hohlwelle 1) BLAU) - (Bild 2: Ansicht von der Getriebeseite ohne Hohlwelle)
Bild Bild

Welche dieser drei Bohrungen zur Fixierung der Feder gewählt wird, ist völlig egal, weil sich die bewegliche Kegelscheibe ja auf der Welle "frei" dreht.

Auf der Gegenseite stehen in der Kurvenscheibe scheinbar mehrere Bohrungen zur Fixierung der Feder zur Verfügung, von der nur die durchgehende Bohrung 1 Verwendung findet (GELB markiert) - die anderen Bohrungen sind ungenutzte Sackbohrungen (HELLBLAU markiert):
(Ansicht auf die Kurvenscheibe von der getriebefernen Seite, wo Feder und Kegelscheiben liegen):
Bild
(Ansicht auf die Kurvenscheibe von der Getriebeseite):
Bild

Steckt man die Bauteile in ihrer späteren Position zusammen, sieht es folgendermaßen aus:
Bild
(Im Hintergrund Bauteil 1) und 2) - im Vordergrund die Bauteile 3), 4) und 5)

Hier erkennt man, dass sich die jeweils drei "Nasen" der Bauteile 3) (auf diese gehören die Gleitstücke) und 5) sich bei völlig entspannter Feder genau gegenüber liegen:
Bild
(links im Bild ein baugleiches Neuteil)

Durch Zusammendrücken der Feder (erstes Bild) sowie gleichzeitiger Verdrehung (zweites Bild) von beweglicher Kegelscheibe und Kurvenscheibe gegeneinander um etwa 20 Grad werden die "Nasen" in die jeweiligen Lücken des Gegenstückes verschoben und die Feder erhält so eine Vorspannung:
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Schematisch liegen die fixierenden Zapfen der Feder dann wie folgt (Ansicht von der Getriebeseite):
Bild

Das oben gezeigte Neuteil weist eine geringfügig veränderte Geometrie bzw. auch Gesamtzahl/ Lage von Bohrungen in der Kurvenscheibe auf. Die Lage und Positionierung der für die Fixierung der Feder genutzten Bohrungen (GELB markiert) ist aber absolut identisch:
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Viel Erfolg beim Schrauben!!!!!!!!!!!!!!!!! 091)
Grecav EKE 505 XL mit Lombardini Diesel LDW502M4 (4Kw Zweizylinder); Baujahr August 2005

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